Magen-Darm-Gesundheit beim Pferd

Magen-Darm-Gesundheit beim Pferd

Die Verdauung des Pferdes ist sensibel und komplex. Für Pferdebesitzer*innen ist es darum wichtig, erste Anzeichen von Problemen zu erkennen.

Auch wenn man nicht in den Magen hineinschauen kann, so kann ein Pferdebesitzer, der sein Pferd kennt, an dessen Allgemeinzustand erkennen, ob es seinem Pferd gut geht. Er kann sehen, ob und wie es frisst, ob das Fell glänzend und glatt oder stumpf und struppig ist. Der Glanz in den Augen und ein entspanntes Gesicht geben Auskunft darüber, ob das Pferd sich wohl fühlt. Pferde mit Magenproblematik haben oft ein verkniffenes Gesicht. Ein paar Minuten zu beobachten, wie es sein Futter aufnimmt und ob es genug trinkt, ist selbst für Laien mit ein wenig Übung leicht zu beurteilen. So deuten ein eingeklemmter Schweif oder durch Kot verschmutztes Fell an den Hinterbeinen auf Verdauungs- bzw. Magenprobleme hin. Weitere äußere Merkmale zeigen sich an den Flanken des Pferdes. Sind diese stark eingefallen, deutet das auf Hunger oder – noch häufiger – auf Durst hin.

ACHTUNG: Besonders in der kalten Jahreszeit neigen Pferde zu Trinkfaulheit. Das heißt, sie nehmen nicht genügend Flüssigkeit zu sich, weil sie schlichtweg weniger Durst haben, wenn sie nicht schwitzen.

Überprüfen Sie den Pferdekörper routinemäßig, indem Sie eine Hautfalte am Hals nehmen und ein wenig halten. Beim Loslassen soll sich die Falte sofort wieder glätten. Tut sie dies nicht, sondern bleibt sichtbar stehen, kann man von einer Dehydration des Pferdes ausgehen.

TIPP: Die meisten Pferde schätzen es, wenn man ihnen zusätzlich Wasser im Kübel anbietet. Daraus trinken sie in großen Schlucken, ohne lange die Selbsttränke zu bedienen.

Als Pferdebesitzer und Reiter sollte man zudem die Beschaffenheit des Pferdekots kennen. So gibt ein prüfender Blick auf Menge und Aussehen der Pferdeäpfel Auskunft darüber, ob das Pferd genug trinkt. Abweichungen wie trockener oder weicher Kot, Farbveränderungen oder gar Kotwasser gilt es im Auge zu behalten und gegebenenfalls die Ursache zu klären. Ein Stall- oder Futterwechsel, der Beginn der Wiesenkoppelsaison oder Stress können Ursachen dafür sein.

Als guter Pferdebesitzer sollte man auch hin und wieder „Ohr anlegen“. Es schadet nicht, wenn der Reiter die Darmgeräusche seines Pferdes kennt. Dazu legt man das Ohr an der Körperseite des Pferdes knapp unterhalb des Hüfthöckers in der Flankengegend an den Bauch. Hört man es Gurgeln und Blubbern, ist das ein gutes Zeichen. Ungewöhnliche wie auch fehlende Darmgeräusche können auf eine Erkrankung hinweisen. Mit einem sanften Druck der Faust im Flankenbereich lässt sich die Härte der Bauchdecke überprüfen. Bei Koliken kann es sein, dass diese ganz hart ist und kaum nachgibt.

Koliken wie auch viele andere Magen-Darm-Probleme rühren besonders oft von Stress. Davon betroffen sind Sportpferde in Einzelboxen ebenso wie Freizeitpferde im Offenstall. Ob es nun der Leistungsdruck des Wettkampfs oder Rangordnungskonflikte in der Gruppe sind, ist dem Magen egal. Er rebelliert. Die Auswirkungen sind von Pferd zu Pferd unterschiedlich. Während das eine Pferd vor Aufregung Durchfall bekommt und das andere eine durch Frustration ausgelöste Übersäuerung des Magens, ändert nichts daran, dass die Magen-Darm-Flora durcheinandergerät.

Linderung verschaffen Mineralergänzungsfuttermittel von NutriLabs:

Acid Protect® wurde extra für Pferde mit starker Magensäurebelastung entwickelt. Es hilft dem Pferd dabei, die Magenschleimhaut wieder aufzubauen und schützt gleichzeitig vor erneuten Angriffen auf die Magenwand. Acid Protect® ist übrigens auch für Fohlen geeignet.

Aka-Biotix eignet sich besonders für Pferde, die unter Kotwasser leiden. Es bindet übermäßige Flüssigkeitsmengen und Sandablagerungen, unterstützt Darmflora und Peristaltik und dient der Darmreinigung. Flohsamen motivieren die Darmmotorik, Prebiotika, Alant und Fructo- Oligosaccharide (Mehrfachzucker) fördern eine gesunde Darmflora. Sie dienen bestimmten Bakterien als Nährstoff und aktivieren „erwünschte“ Bakterien, „unerwünschte“ Keime werden hingegen reduziert.

Das Pulver Synbiotix mit Prebiotika und Hefe hilft beim Aufbau und bei der Regeneration der
Darmflora. Es unterstützt die Darmflora nach dem „Nährbodenprinzip“ mit Zuckerverbindungen (Fructo-Oligosaccharide), die nicht ganz verdaut werden und so ungehindert jene Darmabschnitte erreichen, wo sie den im Darm erwünschten Mikroorganismen zur Verfügung stehen und deren Wachstum fördern. Gemeinsam mit anderen Stoffen (Hefe) führen sie zum raschen Wachstum körpereigener probiotischer Keime und behindern dadurch ebenfalls die Ansiedlung unerwünschter Keime.

Tipps zur Ernährung des Pferdes:

Auslöser von Stress sind beispielsweise Fresspausen von mehr als sechs Stunden, kraftfutterreiche und raufutterarme Rationen, rasante Wetterwechsel, Boxenhaltung, Transport oder unpassendes Training, um nur einige zu nennen. Wir wissen, dass gutes Heu die wichtigste Grundlage der Pferdefütterung ist. Berücksichtigt der Mensch das natürliche Fressverhalten des Pferdes, so sollte er ihm nahezu den ganzen Tag Heu, Stroh oder Gras anbieten.

Das Pferd frisst nicht alles, es ist ein selektiver Dauerfresser. Folglich ist sein Verdauungsapparat auf stundenlange Futteraufnahme angelegt. Die Rohfaser des Raufutters ist maßgeblich für eine stabile Darmgesundheit. Das Einspeicheln während der Raufutteraufnahme verhindert die Übersäuerung von Magen und Darm. Das ist auch der Grund, warum dem Pferd das Raufutter unbedingt vor dem Kraftfutter angeboten werden soll.

Für das Pferd ist hochwertiges, gut getrocknetes Heu der wichtigste und zuverlässigste Energielieferant. Es soll mengenmäßigen den größten Teil der Futterration stellt. Hier gilt als Faustregel: Bei einer Fütterung von etwa 1,5 Kilogramm Heu je 100 Kilogramm Lebendgewicht nimmt ein 650 Kilogramm schweres Pferd täglich etwa zehn Kilogramm Heu auf. Das entspricht knapp drei Kilogramm Rohfaser.

TIPP: In sogenannten schlechten Heujahren lässt sich das Heu bis zu einem Drittel durch (Hafer-) Stroh ersetzen. Zuviel Stroh verringert jedoch die Verdaulichkeit der übrigen Nährstoffe und kann Koliken verursachen. Die Qualität von Heu und Stroh lässt sich mit etwas Übung mit freiem Auge gut feststellen: Farbe, Geruch und Faserlänge.

Kraftfutter dient stets als ergänzendes Futtermittel und kann den Bedarf eines Pferdes an faserreichem Raufutter nicht ersetzen. Die gesamte Verdauung des Pferdes ist auf die kontinuierliche Aufnahme von viel faserreichem Futter ausgelegt. Eine ausschließliche Fütterung mit Kraftfutter ist für Pferde gesundheitsschädlich.

Autorin: Andrea Kressenbrock