Tipps für die richtige Haltung - Teil 2

Nachdem wir uns vorige Woche schon allgemein mit dem Thema “Verbesserung der Sitzhaltung” beschäftigt und schon ein paar konkrete Tipps vorgestellt haben, gehen wir nun im zweiten Teil noch tiefer in die Materie.

Was Sie tun können bei

Problemen mit den Schultern

Lockerheit in den Schultern ist extrem wichtig. Angespannte, fixierte Schultern wirken wie eine Bremse, weil sich die Anspannung auf die Schulter des Pferds überträgt und diese fixiert.

  • Versuchen Sie die Schulter nach hinten kreisen zu lassen und atmen Sie dazu passend. Wiederholen Sie diese Übung ein paar Mal und lassen Sie die Schultern dann einfach locker.

  • Nach unten gedrückte Schultern übertragen sich auch auf das Pferd. Die Folge sind ein verlagerter Schwerpunkt und schlechtere Lenkbarkeit des Tieres. Machen Sie die erste Übung und halten Sie danach die Zügel etwas höher.

  • Lassen Sie Ihre Schultern zu sehr hängen, können Sie so tun, als wollten Sie eine schöne Halskette präsentieren. Dann ziehen Sie die Schultern ganz automatisch etwas hoch.

  • Einseitig hängende Schultern werden oft durch eine eingeknickte Hüfte hervorgerufen. (Infos dazu weiter unten.) Auch die ersten beiden Übungen können helfen. Reiten Sie danach so, als würden Sie ein Tablett mit vollen Gläsern transportieren.

  • Versuchen Sie, Ihre Schulter immer parallel zur Schulter Ihres Pferdes zu halten. Gegen das Mitdrehen der Schulter hilft einhändiges Reiten. Lassen Sie einen Arm dabei locker hinunterhängen.

verdrehten Händen

Die perfekte Handhaltung ist, wenn die Hände aufrecht stehen und die beiden Daumen ein kleines Dach bilden. Halten Sie die Zügel anders, verlieren Sie einen guten Teil Ihrer Feinmotorik, wodurch Sie Ihr Pferd nicht mehr so gut steuern können.

  • Um die richtige Haltung zu üben, können Sie zwei Stöcke, Zahnbürsten oder ähnliches beim Reiten in den Händen halten. Sie sollten immer senkrecht stehen. Berühren Sie sich oder das Pferd, ist die Haltung falsch.

  • Halten Sie eine kurze Reitgerte oder einen Stock in beiden Händen unter den Daumen. Das ist die richtige Haltung. Ihre Daumennägel sollten immer Richtung Himmel zeigen.

  • Lassen Sie die Oberarme locker hängen und halten Sie die Ellbogen am Körper. So drehen sich die Hände nicht so schnell ein.

eingeknickter Hüfte

Bei eingeknickter Hüfte sitzen Sie schief auf dem Pferd und können die Gewichtshilfen nicht mehr richtig einsetzen.

  • Dieses Problem tritt oft bei Wendungen auf. Strecken Sie den inneren Arm hoch, das verhindert das Einknicken. Machen Sie das so lange, bis Sie sich an die Hüfthaltung gewöhnt haben.

  • Reiten Sie nicht zu lange. Durch Ermüdung schleichen sich gerne hartnäckige Fehlhaltungen ein. Machen Sie eine kurze Pause und setzten Sie sich wieder zentral auf den Sattel.

  • Legen Sie den äußeren Schenkel bewusst ans Pferd. Das Knie sollte dabei aber tief bleiben. Dadurch stabilisieren Sie den Sitz.

  • An der Lounge können Sie Kopf, Oberkörper und Hüfte gezielt nach außen drehen. Dadurch ziehen Sie die innere Hüftseite automatisch nach vorne. Nach ein paar Runden drehen Sie den Oberkörper wieder gleich, wobei die innere Hüfte vorne bleibt.

hochgezogenen Knien

Oft haben Sie bei diesem Problem eine falsche Position im Bügel oder die Bügel sind nicht richtig eingestellt (meist sind sie zu lang).

  • Verändern Sie die Länge der Bügel. Schon ein wenig kann sich sehr positiv auswirken.

  • Sie sollten mit den Fußballen auf dem Steigbügel stehen. Überprüfen Sie es regelmäßig. Sowohl zu weit im Bügel als auch zu wenig führt zu Verkrampfungen der Muskulatur.

  • Wechseln Sie oft zwischen leichtem Sitz im Trab und Leichttraben. Das hilft, die Beine nach unten zu federn.